"Gerding" - von Daniel
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"Gerding" - von Daniel
Der Krähenfuß
Gerding:
Der seichte Dunst, von dem der See zu dieser Stunde überzogen wurde, verkroch sich langsam in die Wälder und ließ sich auf den grauen Gräßern als Morgentau nieder. Die tiefstehende Sonne zeigte sich in jedem Tropfen und ließ die Grenzen zwischen dem See und dem Ufer verschwimmen.
Vereinzelt sah man kleine Schatten über das Meer aus Licht flirren.
Ich ließ meinen Blick über den See streifen während ich mit dem schartigen Dolch über das Holz glitt. <Ratsch, Ratsch, Ratsch> Ein kleine Spinne hatte in den Stunden angefangen ihre Fäden zwischen meinen Beinen zu spannen. Ich war so großzügig und zerdrückte sie mit meinem Daumen. Neid kroch mir durch dir kalten Knochen, für die Schmerzen des Tieres – und das sie bald vorbei sein würden...
Das Holz, dass sich meinem Hass ergeben hatte war vollendet. Ich zerrieb ein paar Gräßer daran und riss am Ufer ein Bündel Schilf aus – nun war es bereit ein Teil von mir zu werden. Den verschlissenen Menschenknochen, der noch von den Fäden der glücklichen Spinne umspannt war, zertrümmerte ich und warf ihn in den See. Ich sah zu wie die kleinen kreisrunden Wellen zurück ans Ufer brandeten. Sorgfältig verband ich das Holz in meinem Bein, stand auf und kehrte dem See den Rücken – machte mich auf nach Brill, diesem im Schlamm versunkenen Nest des Elends; vielleicht wartet wieder Arbeit auf mich...
Das schwarze Brett an der fauligen Zarge das Gasthauses war schon bald leer – zu lang habe ich mich an dem See aufgehalten. Ich trat ein und setzte mich. Auf dem Tisch lag ein zerknülltes Pergament – schwarz, ein rostiger Nagel steckte noch darin. Den Nagel steckte ich ein und faltete das Papier auseinander – in der Mitte prangerte ein weißer Krähenfuß, darunter ein Aufruf.
Vom Koch, dem Leichenfledderer ließ ich mir etwas zu beißen bringen, auch wenn das nur ein Zeitvertreib ist – ich denke noch einmal an die glückliche Spinne zurück. Ich kaute und las den Aufruf genauer... „Sold, Reisen, Abenteuer“ – klingt nach einer Festanstellung. Den fauligen Rest des Kadavers ließ ich, wie ein paar Kupfermünzen, liegen und machte mich auf nach Unterstadt...
Gerding:
Der seichte Dunst, von dem der See zu dieser Stunde überzogen wurde, verkroch sich langsam in die Wälder und ließ sich auf den grauen Gräßern als Morgentau nieder. Die tiefstehende Sonne zeigte sich in jedem Tropfen und ließ die Grenzen zwischen dem See und dem Ufer verschwimmen.
Vereinzelt sah man kleine Schatten über das Meer aus Licht flirren.
Ich ließ meinen Blick über den See streifen während ich mit dem schartigen Dolch über das Holz glitt. <Ratsch, Ratsch, Ratsch> Ein kleine Spinne hatte in den Stunden angefangen ihre Fäden zwischen meinen Beinen zu spannen. Ich war so großzügig und zerdrückte sie mit meinem Daumen. Neid kroch mir durch dir kalten Knochen, für die Schmerzen des Tieres – und das sie bald vorbei sein würden...
Das Holz, dass sich meinem Hass ergeben hatte war vollendet. Ich zerrieb ein paar Gräßer daran und riss am Ufer ein Bündel Schilf aus – nun war es bereit ein Teil von mir zu werden. Den verschlissenen Menschenknochen, der noch von den Fäden der glücklichen Spinne umspannt war, zertrümmerte ich und warf ihn in den See. Ich sah zu wie die kleinen kreisrunden Wellen zurück ans Ufer brandeten. Sorgfältig verband ich das Holz in meinem Bein, stand auf und kehrte dem See den Rücken – machte mich auf nach Brill, diesem im Schlamm versunkenen Nest des Elends; vielleicht wartet wieder Arbeit auf mich...
Das schwarze Brett an der fauligen Zarge das Gasthauses war schon bald leer – zu lang habe ich mich an dem See aufgehalten. Ich trat ein und setzte mich. Auf dem Tisch lag ein zerknülltes Pergament – schwarz, ein rostiger Nagel steckte noch darin. Den Nagel steckte ich ein und faltete das Papier auseinander – in der Mitte prangerte ein weißer Krähenfuß, darunter ein Aufruf.
Vom Koch, dem Leichenfledderer ließ ich mir etwas zu beißen bringen, auch wenn das nur ein Zeitvertreib ist – ich denke noch einmal an die glückliche Spinne zurück. Ich kaute und las den Aufruf genauer... „Sold, Reisen, Abenteuer“ – klingt nach einer Festanstellung. Den fauligen Rest des Kadavers ließ ich, wie ein paar Kupfermünzen, liegen und machte mich auf nach Unterstadt...
Nur federn liegen im Krähennest...
Nur federn liegen im Krähennest...
Gerding:
Das Dröhnen und Wummern von Unterstadt drang durch meinen Kopf und ließ mich schwache Lebensgeister erahnen. Ein wenig, nur ganz wenig... fühlte ich mich lebendig, doch es reichte mir nicht. Ich wollte töten - nur das gereichte mir wahre Erfüllung. Wenn mir das Blut über die Arme rinnt und mir die Hoffnung durch den Kopf fährt: <lass es mein Blut sein>.
Wenn ich mich zu lang hier aufhielt, würde es mir schwer fallen mich loszureißen - zu viel verweichlichte Gestalten sah ich den Gassen kauern.
Mit der Hand in der Tasche umgriff ich das zerknüllte Pergament, damit ich es nicht verlor. Regelmäßig zog ich es heraus, um sicher zu gehen, dass es nicht durch meine Knochen geglitten war.
Ich trat die alten steineren Treppen herunter und sah im Augenwinkel eine Gestalt inmitten von einem Berg aus Kadavern stehen. Brutal schlug er mit dem Beil verwestes Fleisch uns dem Getier und reichte es an Verlassene, die an der Treppe standen, weiter. Voller Hass rissen sie das Fleisch in Stücke und das faulige Blut tropfte auf den Boden. Ein Rinnsal kroch über die Kante des Plateaus, plätscherte in das verdorbene Wasser und nahm die Seelen der Tiere mit sich - glückliches Getier.
Über die Brücke, die wahrscheinlich nur noch Magie zusammenhalten konnte, ging ich herüber zum magischen Viertel. Ich ließ mein Blick schweifen und suchte den Krähenfuß - er war nirgends zu sehen. Ich trat zur Wand und wollte mich setzen, da fiel mein Blick auf den Boden. Da fand ich ihn - den Krähenfuß. Mit der Hand strich ich darüber und spürte, das dies ein seit langem Verlassener Ort war. Ich klopfte den Staub von meinen Fingerspitzen und kramte das Pergament hervor. Es war alt und brüchig - noch ein mal flog ich darüber... "Falkenplatz" - aus meiner Erinnnerung stieg Ekel empor, doch keine Furcht - nur Hass. Erneut zog ich los und murmelte bei mir. <..Sold, Reisen, Abenteuer... Sold, Abenteuer... Abenteuer..>
Die verrottenten Steine, wandelten sich zu leuchtenden Fassaden - ich war in Silbermond. Ich wandte die Augen zum Boden, damit die Wut mich nicht übermannte. Die alten Beine liefen, das Holz knarzte vernehmlich bei jedem Schritt. Ich spürte nur die stechenden Blicke in meinem Rücken, die mir Verachtung hinterherwarfen.
Bald war ich am Falkenplatz. Vor den Mond hatten sich ein paar Wolken geschoben. Wieder suchte ich den Krähenfuß - und fand ihn - eingeritzt an einer Bank - gefärbt mit... ich strich darüber ... Elfenblut. Auch das war ein verlassener Ort - ich ließ mich nieder und ließ die Zeit vergehen. Ich zog das Pergament hervor und betrachtete es genauer. Es war rissig und die Farbe brach hier und da auf - überall konnte ich kleine Löcher erkennen - die Eindrücke viele harter Fingerspitzen? Ich strich darüber und merkte, das das Papier mehr Geschichten erzählte, als Worte jemals darauf hätten fassen können... Als der Mond wieder hoch am Himmel stand kehrte ich nach Brill zurück.
Wieder ließ ich mir Fleisch bringen, gedankenverloren kaute ich darauf herum - spukte es schließlich wieder auf den Tisch. Fünf meiner Kupfermünzen klimperten auf dem Tisch. Ich lehnte mich zurück und hielt inne. Ohne mein Zutun kramte meine Hand das zerknüllte Pergament aus der Tasche hervor und ließ es auf den Tisch kullern, wo es bei dem dreckigen Kerzenständer liegen blieb - da wo ich es vor 3 Tagen gefunden hatte...
Am schwarzen Brett hing ein Auftrag aus: "GESUCHT! ..." Mir wurde warm um mein kaltes Herz als der Hass aufflammte. Schon bald würde wieder Blut über meine Arme rinnen...
Gerding:
Das Dröhnen und Wummern von Unterstadt drang durch meinen Kopf und ließ mich schwache Lebensgeister erahnen. Ein wenig, nur ganz wenig... fühlte ich mich lebendig, doch es reichte mir nicht. Ich wollte töten - nur das gereichte mir wahre Erfüllung. Wenn mir das Blut über die Arme rinnt und mir die Hoffnung durch den Kopf fährt: <lass es mein Blut sein>.
Wenn ich mich zu lang hier aufhielt, würde es mir schwer fallen mich loszureißen - zu viel verweichlichte Gestalten sah ich den Gassen kauern.
Mit der Hand in der Tasche umgriff ich das zerknüllte Pergament, damit ich es nicht verlor. Regelmäßig zog ich es heraus, um sicher zu gehen, dass es nicht durch meine Knochen geglitten war.
Ich trat die alten steineren Treppen herunter und sah im Augenwinkel eine Gestalt inmitten von einem Berg aus Kadavern stehen. Brutal schlug er mit dem Beil verwestes Fleisch uns dem Getier und reichte es an Verlassene, die an der Treppe standen, weiter. Voller Hass rissen sie das Fleisch in Stücke und das faulige Blut tropfte auf den Boden. Ein Rinnsal kroch über die Kante des Plateaus, plätscherte in das verdorbene Wasser und nahm die Seelen der Tiere mit sich - glückliches Getier.
Über die Brücke, die wahrscheinlich nur noch Magie zusammenhalten konnte, ging ich herüber zum magischen Viertel. Ich ließ mein Blick schweifen und suchte den Krähenfuß - er war nirgends zu sehen. Ich trat zur Wand und wollte mich setzen, da fiel mein Blick auf den Boden. Da fand ich ihn - den Krähenfuß. Mit der Hand strich ich darüber und spürte, das dies ein seit langem Verlassener Ort war. Ich klopfte den Staub von meinen Fingerspitzen und kramte das Pergament hervor. Es war alt und brüchig - noch ein mal flog ich darüber... "Falkenplatz" - aus meiner Erinnnerung stieg Ekel empor, doch keine Furcht - nur Hass. Erneut zog ich los und murmelte bei mir. <..Sold, Reisen, Abenteuer... Sold, Abenteuer... Abenteuer..>
Die verrottenten Steine, wandelten sich zu leuchtenden Fassaden - ich war in Silbermond. Ich wandte die Augen zum Boden, damit die Wut mich nicht übermannte. Die alten Beine liefen, das Holz knarzte vernehmlich bei jedem Schritt. Ich spürte nur die stechenden Blicke in meinem Rücken, die mir Verachtung hinterherwarfen.
Bald war ich am Falkenplatz. Vor den Mond hatten sich ein paar Wolken geschoben. Wieder suchte ich den Krähenfuß - und fand ihn - eingeritzt an einer Bank - gefärbt mit... ich strich darüber ... Elfenblut. Auch das war ein verlassener Ort - ich ließ mich nieder und ließ die Zeit vergehen. Ich zog das Pergament hervor und betrachtete es genauer. Es war rissig und die Farbe brach hier und da auf - überall konnte ich kleine Löcher erkennen - die Eindrücke viele harter Fingerspitzen? Ich strich darüber und merkte, das das Papier mehr Geschichten erzählte, als Worte jemals darauf hätten fassen können... Als der Mond wieder hoch am Himmel stand kehrte ich nach Brill zurück.
Wieder ließ ich mir Fleisch bringen, gedankenverloren kaute ich darauf herum - spukte es schließlich wieder auf den Tisch. Fünf meiner Kupfermünzen klimperten auf dem Tisch. Ich lehnte mich zurück und hielt inne. Ohne mein Zutun kramte meine Hand das zerknüllte Pergament aus der Tasche hervor und ließ es auf den Tisch kullern, wo es bei dem dreckigen Kerzenständer liegen blieb - da wo ich es vor 3 Tagen gefunden hatte...
Am schwarzen Brett hing ein Auftrag aus: "GESUCHT! ..." Mir wurde warm um mein kaltes Herz als der Hass aufflammte. Schon bald würde wieder Blut über meine Arme rinnen...
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